untersuchen und dokumentieren

Idealerweise wird ein Objekt zunächst materialtechnisch, technologisch und konstruktiv untersucht. Die Untersuchungsergebnisse lassen Rückschlüsse zu auf die Wahl der Materialien bzw. -gemische und deren Zusammensetzung, die Beurteilung der vorgefunden Technik ermöglicht das bessere Verständnis von der Bedeutung bzw. der Funktion. Mit den Untersuchungsergebnissen kann das Objekt zum Einen an sich und zum Anderen dessen unmittelbares räumliches Umfeld besser in zeitliche und gestalterische Zusammenhänge gestellt werden.

Die Klärung der Baugeschichte und die erkennbaren Veränderungen sind Gegenstand einer ersten Voruntersuchung. Vor allem bei beispielsweise mittelalterlichen Objekten sind die Entstehungsdaten meist unklar. Eventuell vorhandene Malschichten sind stark dezimiert. Hier können mikroskopische Untersuchungen zur Klärung der eingeschränkten Lesbarkeit - beispielsweise einer Wandmalerei - beitragen. Die Art und Weise einer Darstellung lässt sich möglicherweise in einen größeren zeitlichen und kunstgeschichtlichen Kontext stellen und das Objekt ungefähr datieren.

Alle Beobachtungen - materialtechnischer, technologischer und naturwissenschaftlicher Natur sowie Archivrecherche - zusammengefasst, ermöglichen vorgefundene Schäden zu klassiiziert und deren Ursachen zurückzuverfolgen. Um erforderliche Maßnahmen sinnvoll zu planen ist es nötig den Bestand und die vorgefundenen Schäden zu dokumentieren (visualisieren und in Mengen/ Massen zusammenzufassen, das heißt Schadensglossar und Schadenskartierung).

 

Alte Schule in Wurmannsquick, Bayern. Restauratorische Befunduntersuchung einer Backsteinfassade.
Nach genauer Beobachtungen vor Ort konnte festgestellt werden, dass bei der Herstellung der Ziegel durch Hineindrücken des Tones in sogenannte Modeln kleine Falten entstehen. Infolge dessen ist die Oberfläche des Ziegels inhomogen und ermöglicht das Eindringen von Feuchtigkeit in die Steinoberfläche. Bei Frost kommt es nun zu kleinen Absprengungen an der Oberfläche. Damit beginnt die Verwitterung. Die Oberfläche der Ziegelsteine ist teilweise durch Frostschäden zermürbt.

 

 

St.Jakobus, Hettstedt, Sachsen-Anhalt. Untersuchung und Darstellung der Himmelskugel.

Die Himmelskugel in der St. Jakobuskirche ziert als Portalbekrönung den Aufgang zur Kanzel. Zur weiteren Untersuchung wurde sie abgenommen, gereinigt und fotografisch erfasst. Mit Hilfe eines Computerprogramms wurden die einzelen Aufnahmen zu einer zweidimanionalen Karte zusammen montiert. Das Ziel war dabei , eine Abbildung aller auf der Kugel vorhandenen Malereien zu erhalten.

 

 

 

Untersuchung der Konsolsteine in St. Nikolai zu Luckau, Brandenburg